Mythos WLAN: Die größten Missverständnisse rund um drahtloses Internet

Das Internet hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Alltags entwickelt. Da drahtloses Internet, besser bekannt als WLAN (Wireless Local Area Network), eine zentrale Rolle spielt, sind viele Mythen und Missverständnisse rund um diese Technologie entstanden. In diesem Artikel klären wir die häufigsten Irrtümer und helfen Ihnen, ein besseres Verständnis für WLAN zu entwickeln.

Mythos: WLAN ist immer langsamer als kabelgebundenes Internet

Einer der häufigsten Mythen über WLAN ist, dass es grundsätzlich langsamer ist als kabelgebundenes Internet. Es ist zwar richtig, dass kabelgebundene Verbindungen, wie zum Beispiel Ethernet, in der Regel stabiler und schneller sind, aber moderne WLAN-Technologien haben einen langen Weg zurückgelegt. Aktuelle Standards wie Wi-Fi 5 (802.11ac) und Wi-Fi 6 (802.11ax) bieten Geschwindigkeiten, die in vielen Fällen mit kabelgebundenem Internet konkurrieren können.

Der Unterschied in der Geschwindigkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Die Entfernung zum Router, Interferenzen durch andere Geräte, die Anzahl der gleichzeitig verbundenen Nutzer und die jeweilige Infrastruktur spielen eine entscheidende Rolle. Zudem bieten viele Internetanbieter unterschiedliche Geschwindigkeiten an, so dass auch die gebotene Bandbreite einen großen Einfluss hat.

Mythos: WLAN-Signale können nicht durch Wände hindurch dringen

Dieser Mythos könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. WLAN-Signale können tatsächlich durch Wände und andere Hindernisse hindurchdringen, allerdings kann die Signalstärke dabei verringert werden. Materialien wie Beton oder Metall haben einen viel stärkeren Einfluss auf die Signalübertragung als Trockenbau oder Holz. Deshalb kann es in größeren Wohnungen oder Häusern erforderlich sein, mehrere WLAN-Router oder Repeater zu installieren, um ein stabiles Netzwerk in allen Räumen zu gewährleisten.

Wenn Sie feststellen, dass Ihr WLAN in bestimmten Bereichen Ihres Hauses schwächer ist, sollten Sie auch die Position des Routers überdenken. Ein zentraler Standort kann oft helfen, die Reichweite und Stärke des Signals zu verbessern.

Mythos: Je mehr Geräte im WLAN sind, desto langsamer wird das Internet

Es stimmt zwar, dass die Bandbreite, die Ihnen von Ihrem Internetanbieter zur Verfügung steht, unter einer erhöhten Anzahl an Geräten aufgeteilt wird, so dass individuelle Geschwindigkeiten sinken können. Allerdings sind moderne Router und WLAN-Technologien darauf optimiert, mehrere Geräte gleichzeitig zu bedienen. Funktionen wie MU-MIMO (Multi-User, Multiple Input, Multiple Output) ermöglichen es Routern, mehrere Datenströme gleichzeitig zu verarbeiten, was die Performance bei mehreren Nutzern erheblich steigern kann.

Der Schlüssel liegt nicht nur in der Anzahl der verfügbaren Geräte, sondern auch in der Art der Aktivitäten, die auf diesen Geräten durchgeführt werden. Während das Streaming von hochauflösenden Videos große Bandbreite benötigt, benötigen normale Browsing-Aktivitäten oder Messaging-Anwendungen wesentlich weniger.

Mythos: Ein Passwort schützt das WLAN vollständig vor Fremdzugriff

Obwohl ein sicheres Passwort ein wichtiger erster Schritt ist, um Ihr WLAN-Netzwerk vor unbefugtem Zugriff zu schützen, sollten Sie nicht nur darauf vertrauen. Es gibt verschiedene Methoden, die Hacker verwenden können, um WLAN-Passwörter zu knacken oder sich in ein Netz einzuhacken, insbesondere wenn schwache Passwörter verwendet werden.

Um die Sicherheit Ihres WLANs zu erhöhen, sollten Sie folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

* Verwenden Sie WPA3-Verschlüsselung: Dies ist der neueste Sicherheitsstandard für WLAN-Netzwerke.

* Ändern Sie regelmäßig Ihr Passwort und nutzen Sie Passwörter, die aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. * Deaktivieren Sie die SSID-Übertragung, um den Namen Ihres Netzwerks unsichtbar zu machen. * Überwachen Sie die verbundenen Geräte, um unbefugte Zugriffe schnell zu erkennen.

Tech-Mythen!

Mythos: WLAN ist gefährlich für die Gesundheit

Ein weiterer weit verbreiteter Mythos über WLAN ist die Sorge um mögliche Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bislang keine überzeugenden Beweise gefunden, die darauf hindeuten, dass WLAN-Strahlung negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. WLAN-Technologien arbeiten mit sehr niedrigen Energiemengen, die weit unterhalb der Grenzwerte liegen, die als gesundheitsschädlich gelten.

Trotzdem gibt es noch Menschen, die sich Sorgen machen und versuchen, ihre WLAN-Nutzung zu minimieren. Falls Sie zu dieser Gruppe gehören, können Sie einige einfache Maßnahmen ergreifen, beispielsweise den WLAN-Router nachts auszuschalten oder auf kabelgebundene Verbindungen umzusteigen, wenn diese verfügbar sind.

Mythos: Ein Router mit mehr Antennen bedeutet ein besseres WLAN

Ob ein WLAN-Router mit mehreren Antennen besser funktioniert als ein Modell mit nur einer oder zwei Antennen, ist eine häufige Frage. Während zusätzliche Antennen in bestimmten Situationen nützlich sein können, ist die Anzahl der Antennen nicht der alleinige Faktor für die Qualität von WLAN-Signalen.

Bei der Wahl eines Routers sind andere technische Spezifikationen wichtiger, wie etwa die unterstützten WLAN-Standards (Wi-Fi 5 oder Wi-Fi 6), die maximale Datenübertragungsrate, die Reichweite und die unterstützten Frequenzbänder. Ein Router mit einem leistungsstarken Innenleben kann auch mit fewer Antennen bessere Performance bieten.

Mythos: WLAN-Router müssen ständig neu gestartet werden

Ein weiteres verbreitetes Missverständnis ist die Annahme, dass WLAN-Router regelmäßig neu gestartet werden müssen, um optimale Leistung zu gewährleisten. Während es tatsächlich hilfreich sein kann, einen Router gelegentlich neu zu starten, um Probleme wie langsame Geschwindigkeiten oder Verbindungsabbrüche zu beheben, ist dies nicht zwingend erforderlich.

Wenn Sie regelmäßig langsame Geschwindigkeiten und Verbindungsprobleme erleben, könnte dies eher an einer Überlastung des Routers, veralteter Firmware oder einer schlechten Platzierung des Geräts liegen. Überprüfen Sie auch die Internetverbindung bei Ihrem Anbieter, da Störungen im Netz outside Ihres Einflussbereichs liegen können.

Fazit

Die Welt des drahtlosen Internets ist von vielen Mythen und Missverständnissen geprägt. Mit dem richtigen Wissen können Sie jedoch die Nutzererfahrung deutlich verbessern und die Möglichkeiten Ihres WLAN-Netzes optimal ausschöpfen. Durch ständige Überprüfung und das Verständnis der Funktionsweise von WLAN können Sie die Leistung maximieren und sicherstellen, dass Sie eine schnelle und sichere Internetverbindung genießen können. Es ist wichtig, gut informiert zu sein und fundierte Entscheidungen zu treffen, um die Vorteile der modernen Technologie voll auszunutzen.

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